Kooperativer Führungsstil
Wodurch ist der Kooperative Führungsstil gekennzeichnet?
Die Idee des kooperativen Führungsstils ein zielgerichtetes Miteinander. Nicht nur zwischen den Mitarbeitern, sondern auch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Die Führung ist bestrebt, den Mitarbeiter „ins Boot zu holen“ und kooperative Mitarbeit zu erreichen, die nicht von Druck und Vorschriften, sondern von Freiwilligkeit und Engagement geprägt ist.
Diskussionen über Entscheidungen und Vorgehensweisen sind erwünscht und erlaubt. Die Ressourcen, auch die Kreativität und die eigenen Ideen des Mitarbeiters sollen effektiv zur Erreichung der Ziele beitragen.
Es wird vom Mitarbeiter erwartet, dass er einen gewissen Eigenantrieb besitzt und dass er das Team, die Aufgabe, das Projekt selbständig sachlich und emotional unterstützt.
Begriffsklärung
Wird manchmal auch „Demokratischer“ Führungsstil genannt. Kooperation und Demokratie haben jedoch schon eine im Detail unterschiedliche Bedeutung.
Kooperation
Kooperation (lateinisch cooperatio ‚Zusammenwirkung‘, Mitwirkung‘) ist durch ein zweckgerichtetes Zusammenwirken von Menschen gekennzeichnet. Im Unterschied zur „Interaktion“ besteht hier die Intention, der Wunsch, gemeinsam ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Der Begriff der Demokratie hingegen kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Herrschaft des Staatsvolkes“. Er kennzeichnet (in der Regel politische) Systeme, bei denen die Herrschaft vom Volk ausgeht.
Im übertragenen Sinne, würde ein demokratischer Führungsstil also bedeuten, dass die Mitarbeiter die Herrschaft über die Firma hätten. Die Mitarbeiter bekommen beim kooperativen Führungsstil zwar eine Mitsprache, es entsteht ein Dialog, Ideen werden gehört und berücksichtigt, doch die Entscheidungsgewalt bleibt hierarchisch strukturiert.
Vorteile
- Hohe Motivation der Mitarbeiter
- Möglichkeit zur Selbstentfaltung und Kreativität
- Führung braucht keinen Druck und keine Maßregelungen
- Selbständiges Arbeiten – der oft gewünschte „Unternehmer im Unternehmen“
- Hohe Entfaltung der Leistungsfähigkeit
- Entlastung des Vorgesetzten
- Insgesamt effektivere Entscheidungen, weniger Fehlentscheidungen
- Hohe emotionale Bindung des Mitarbeiters (Identifikation mit dem Unternehmen)
- Angenehmes Arbeitsklima
Grenzen und Nachteile
- Entscheidungsprozesse können sich verlangsamen und verzögern, weil jeder mitreden möchte
- Der Effekt „Zu viele Köche verderben den Brei“ kann eintreten
- Mitarbeiter beschäftigen sich mit zu vielen Themen, die gar nicht in ihrem Aufgabengebiet liegen – man will überall mitreden
- Die Führung kann unklar und schwierig werden, wenn zu oft gefragt wird, ob es nun links oder rechts um den Baum gehen soll
- Es besteht ein hoher Anspruch an die Informations- und Kommunikationsprozesse, um immer alle Beteiligten adäquat auf dem Laufenden zu halten
- Es ist ein gewisser Reifegrad (fachlich und persönlich) bei den Mitarbeitern erforderlich, um kooperativ führen zu können